Wuppertal, Klangkosmos NRW : Flandern

Das Ensemble spielt unter Leitung von Tristan Driessens, Spezialist für traditionelle flämische Lieder aus der Kulturmetropole Antwerpen und für modale sephardische und arabisch-andalusische Musik.
Toasaves bedeutet im Dialekt von Antwerpen „Heimathäfen“. Die Gruppe bezieht ihre Inspiration aus den vielfältigen Einflüssen, die sich in der Geschichte der Stadt widerspiegeln: Dockhafen an der Trichtermündung der Schelde und nach Rotterdam der zweitgrößte Hafen Europas. Schon im 15. Jhts. war die Stadt ein globaler Treffpunkt für Händler, größte Handelsmetropole Europas und traditionell wichtigster Diamantenhandelsplatz der Welt. Die Stadt war auch Heimat von Wannes Van de Velde (1937 – 2008), dem legendären flämischen Sänger, Musiker, Dichter, Puppenspieler und Volkskünstler, der im lokalen Dialekt sang. Er wuchs in einer musikalischen Arbeiterfamilie in der Nähe des Antwerpener Rotlichtviertels auf. 
Wannes Van de Velde ist wichtige Inspirationsquelle für Tristan Driessens. Im Sinne des Chronisten wird gefragt, welche Klangwelten im 15. Jhts. im Biotop der Stadt existierten. Und Toasaves geben die musikalischen Antworten!  Mit ihnen atmen die alten flämischen Lieder die vielfältigen kulturellen Einflüsse von heute: mit Kreativität und Offenheit, mit Rahmentrommel, Laute und mikrotonaler Violine, mit Dudelsäcken, Drehleiern und mittelalterlichen Flöten, mit stilistischen Elementen aus korsischen, griechischen, türkischen und sephardischen Traditionen schafft das virtuose Ensemble eine faszinierende, vielleicht nicht ganz fiktive verlorene Welt.  

Tristan Driessens – Lauten, künstlerische Leitung  
Raphaël De Cock – Gesang, Dudelsack, Maultrommel 
Harald Bauweraerts – Drehleier  
Miriam Encinas – Fiddel, Dilruba, mittelalterliche Flöten, Rahmentrommeln